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Auf unserer 4. Bürgerversammlung

am Donnerstag, den 21.04.2016, ab 18 Uhr im Rathaus Zehlendorf

stellen wir die Frage zur Diskussion:

Wie soll der zweite Zugang und Durchgang zwischen Postplatz und Machnowerstraße am besten gebaut werden?

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (SenStadtUm) hat im Sommer 2015 ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem 4 Varianten zur Realisierung des zweiten Zugangs zum S-Bahnhof Zehlendorf untersucht wurden. 3 Varianten sehen den zweiten Zugang auf der westlichen Seite unter den Brücken zum Teltower Damm vor. Die 4te Variante ist als Zugang und Durchgang zwischen Postplatz und Machnowerstraße geplant.

Das Gutachten ist fertig und liegt SenStadtUm vor. Uns Bürgern wurde zugesagt, das wir noch im April über die Ergebnisse informiert werden und die Grundsatzentscheidung für eine der 4 Varianten bekannt gegeben wird. Wir erwarten, dass dies noch bis zur Versammlung erfolgt.

Alle uns bekannten Zahlen, die Kosten, der Mehrwert, die Beschlüsse im Bezirk und in den Fachgremien, sowie viele Gespräche zwischen Bürgern und Fachplanern der Deutschen Bahn (DB), von SenStadtUm und im Bezirk lassen nur einen Schluss zu: Der Zugang ist in der Variante 4, der Postplatzvariante, zu bauen.

Die Grundsatzentscheidung für die Postplatzvariante sollte bald fallen. Sie würde den Weg frei machen für eine konkrete Zeitplanung, die für den Bezirk auch deswegen wichtig ist, damit viele andere städtebauliche Planungen im direkten Umfeld dann darauf abgestimmt werden können.

Die Bürgerversammlung am 21.04. im Rathaus Zehlendorf möchten wir nutzen, um endlich mit der Diskussion über das Wie zu beginnen.

Falls uns SenStadtUm bis zur Versammlung schon ihre Vorschlagsvarianten für den neuen Zugang zusendet, werden wir diese zeigen. Aber auch so gibt haben die letzten 3 Bürgerversammlungen und Fachgespräche schon eine relativ genaue Anforderungsliste für die Realisierung des neuen Zugangs zum S-Bahnhof Zehlendorf ergeben.

Folgende Vorgaben für den neuen Zugang halten wir für sinnvoll und realistisch:

  • Der Zugang sollte so weit westlich wie möglich gebaut werden, dass wäre Höhe Machnowerstr. 9 ein gerade Durchgang Richtung Norden. Damit bliebt beim Bau die denkmalgeschützte Dachkonstruktion auf Bahnsteig A komplett erhalten. Der Durchgang endet dann direkt vor dem alten Postamt.
  • Der Durchgang sollte in offener Bauweise von oben so kurz wie möglich gebaut werden, d.h. vom südlichen Gleis an Bahnsteig B (optional mit den beiden Stammbahngleisen) bis zum nördlichen Gleis an Bahnsteig A mit den beiden S-Bahn-Gleisen. Das ehemalige Tankgleis nördlich vom S-Bahn-Gleis Richtung Wannsee/Postdam soll entfallen, um Kosten zu sparen und mehr Gestaltungsplatz zu gewinnen.
  • Durchgang und Bahnsteig sollen barrierefrei sein. Am Bahnsteig A möglichst mit Rampe z.B. als langes U Richtung Westen.  Auf der Machnowerstraße mit Rampe Richtung Osten. Wo und wie auf der Postplatzseite eine Rampe bzw. ein stufenfreier Zugang gebaut werden kann, dafür lohnt es sich noch genauer zu überlegen. Der Durchgang soll offen und hell gestaltet und die Rampe selbst nicht zur Gefahr werden.
  • Ein Radweg muss beim Bau im Durchgang nicht gleich mitgebaut werden. Schließlich soll es in erster Linie ein Durchgang und Zugang für die Fußgänger schaffen. Die Radfahrer können die Bahntrasse nach wie vor auf den vorhandenen Radwegen am Teltower Damm unter den Brücken kreuzen. Aber es lohnt sich bestimmt, eine spätere Radwegnutzung bei der Konstruktion mit zu bedenken und falls es das Planfeststellungsverfahren nicht unnötig verzögert, auch gleich mit zu bewilligen und zu planen.
  • Die Lage der Bushaltestellen an der Machnowerstraße sind neu zu planen.
  • Der Postplatz ist zu einer Fußgängerzone umzubauen und für den Autoverkehr (außer Lieferverkehr) zu sperren. Gestaltungsideen für den Postplatz gibt es bereits vielerlei aus dem Realisierungswettbewerb von 1990. Als BI schlagen wir vor, den Platz möglichst bald schon zur Fußgängerzone zu erklären und den Bürgern die Zeit zu geben, diesen neuen Stadtplatz für sich zu erobern. Bis der Bau des Zweitzugangs fertig ist, wird die tägliche Nutzung als Treffpunkt, die wöchentliche Nutzung als Wochenmarkt und erste Erfahrungen mit Stadtfesten an dieser Stelle, zu einer passenden Gestaltung der Freifläche führen.
  • Die Eingänge sollten wenn möglich in den klassischen gelben und roten Klinker gestaltet werden, die für die S-Bahn-Gebäude in Berlin so charakteristisch sind.
  • Viele weitere Details im Umfeld sind bei der Planung zu bedenken und zu entscheiden: wo werden weitere Radstellplätze geschaffen, wo eine öffentliche Toilette. Wird es im Durchgang oder an den Ausgängen ein Bistro, ein Kiosk oder kleine Läden geben?
  • Es lohnt sich das Gütergleis im Zuge der Bauphase um ein Gleisbett nach Norden zu verlegen, wo es am Ende dann auch bleiben kann. Diese Verlagerung würde z.B. einer zwischenzeitlichen Nutzung der alten Stammbahntrasse als Radweg  entgegenkommen und eine zusätzliche und sichere Querung des Teltower Damms per Rad über die südliche Brücke ermöglichen, solange die Stammbahn nicht wieder zweigleisig reaktiviert wird.

Drei Fragen stehen im Fokus der weiteren Planung:

  1. Wird die Finanzierung noch in 2016 gesichert?
  2. Wie kann ein zügiges Planfeststellungsverfahren erfolgen?
  3. Müssen wir noch bis 2020 oder später warten oder können einzelne Bauteile vorgezogen werden, da der Bau der Zugänge selbst sich in offener Bauweise von oben kostengünstig und in weniger als einem Jahr Bauzeit realisieren lässt?

Beginnen wir die Diskussion zunächst aber mit den vielen kleinen Details, die am Ende das Ganze erst zum Gelingen bringen. Je mehr Ideen und Vorschläge es jetzt gibt, umso besser. Das Ziel sollte lauten, dass wir uns bis zum Herbst auf eine Lösung geeinigt haben und eine konkrete Anforderungsliste für die Planfeststellung vorliegt. Um so eher kann der Bau dann beginnen.