Seite wählen

Am 19. Januar haben wir Frau Jarasch folgenden Brief geschrieben.

Sehr geehrte Frau Jarasch,

wir möchten sie einladen, sich persönlich ein Bild von der Lage am Bahnhof Zehlendorf zu machen.

Danach werden Sie vielleicht verstehen, warum der schon sehr lange geforderte Westzugang VOR allen weiteren Sanierungsarbeiten am Bahnhof Zehlendorf gebaut werden sollte und eigentlich sofort mit dem Bau begonnen werden kann (mindestens schon mal soweit, dass er für die nächsten Jahre als provisorischer Hauptzugang nutzbar wird).

Aus den Medien haben wir denkwürdige Neuigkeiten zum Bahnhof Zehlendorf erfahren, die eine umgekehrte Bauabfolge vermuten lassen:

https://plus.tagesspiegel.de/berlin/warten-auf-den-baustart-am-s-bahnhof-zehlendorf-neuer-zugang-zu-den-gleisen-kommt-nach-2029-360796.html

Es ist komplett unverständlich, warum die Senatsverwaltung bei der DB nicht längst den Bau des Westzugangs (EÜ-Postplatz) unabhängig und VOR der Großbaustelle EÜ-Teltower Damm“ veranlasst hat.

Die Kosten für den Westzugang sind vergleichsweise überschaubar (Schätzungen lagen bei 2 bis 3 Mio.) und die Bauzeit ist in einem Sommer machbar (für die Funktionsfähigkeit reicht ja auch erst die Unterführung mit den beiden Eingängen).

Dagegen bedeutet die Sanierung der Brücken im Prinzip einen kompletten Neubau des bisherigen Bahnhofs und die Kosten haben sich durch die erweiterten Planungen geschätzt auf inzwischen 25 bis 30 Mio. erhöht. Die Bauzeit kann 2 Jahre und länger dauern.

Wir haben auf mehreren Veranstaltungen zeigen können, dass sich der Bahnhof mit dem zuvor gebauten Westzugang während der gesamten Bauzeit der EÜ-Teltower Damm fast ohne Einschränkungen (wenn man will sogar durchgängig 2gleisig) für den S-Bahnbetrieb nutzen lässt.

Wird der Westzugang erst danach gebaut, ist nur ein eingleisiger Betrieb über lange Zeit und dann auch noch verbunden mit großen Fußwegumwegen zu und von den Bahnsteigen.

Eigentlich müsste das Land bei dem Bauprojekt „EÜ-Teltower Damm“ ja nur die Kosten für die von einem LKW beschädigten Nordbrücke finanzieren (geschätzt bis zu 2 Mio.). Den Rest müsste der Bund finanzieren, weil schon lange klar war, die Brücken müssen bis 2030 erneuert werden.

Die DB-Seite hat über die Jahre in den Verhandlungen mit den wechselnden SenUVK-Leitungen nun den Finanzierungsanteil des Landes stetig weiter erhöht (breitere Brücke als nötig, neue Auflager, neuer Ostzugang, neuer dritter Mittelzugang, der jetzt immer wieder als zweiter verkauft wird, obwohl das niemand je bestellt oder gewollt hat).

Das scheint uns der Hauptgrund, warum der Westzugang immer wieder als „Beiwerk“ oder „Zusatzwunsch“ von DB-Seite in die Planung aufgenommen wurde.

Hätte man den Westzugang längst gebaut, wäre klar, die Brücken könnten kleiner und günstiger und zu größeren Teilen von der DB bzw. vom Bund finanziert gebaut werden.

Ich hoffe, Sie nehmen sich dieser Frage an.

Eigentlich hatten wir schon das Wort von Herrn Geisel, als er damals noch Verkehrssenator war, dann von Herrn Müller, als er als regierender Bürgermeister sich der Sache angenommen hatte. Beide waren vor Ort und haben die Lage dann sofort verstanden. Aber sie haben beide Die Bahn auf Zeit spielen lassen.

Wir würden uns freuen, wenn wir Sie in Zehlendorf zu Gast haben und Sie sich selbst einen Eindruck von der Lage machen und dann bei der DB den Bau des Westzugangs VOR den anderen Bauarbeiten am Bahnhof beauftragen.

Herzliche Grüße

Christian Küttner
Bürgerinitiative Zehlendorf
Christian Küttner

E-Mail: info@bi-zehlendorf.de