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Berlin wächst, auch in Zehlendorf.

Privat wird viel investiert und entwickelt. Aber für die öffentlichen Wege, Plätze und Gebäude in Zehlendorf fehlen die Investitionen.

Es wird viel geredet, aber nichts passiert.

In Zehlendorf Mitte warten viele Projekte seit langem auf Ideen und vor allem auf öffentliche Investitionen:

  • Die Neugestaltung der Dorfaue ist alle Jahre wieder Thema, aber nichts passiert.
  • Die kaputte S-Bahn-Brücke soll seit Jahren saniert werden, aber allein die Vorplanungen dauern noch bis ca. 2020.
  • Für den Zweitzugang zum S-Bahnhof-Zehlendorf gab es bereits vor 25 Jahren einen fertigen Plan im städteplanerischen Wettbewerb. Wann der zweite Zugang als Fußgängerunterführung zwischen altem Postplatz und der Machnower Straße kommt, ist bis heute unklar.
  • Das „alte“ Rathaus ist mehr als sanierungsbedürftig. Für die „neuen“ Anbauten am Rathaus lohnt nicht mal mehr die Sanierung. Umbaupläne wurden finanziert und liegen vor, aber die Umsetzung wurde zurückgestellt, weil am Ende alles zu teuer geplant wurde.
  • Parkplatzfläche für Autos gibt es genug, aber sie könnte besser genutzt werden, um an anderer Stelle mehr Raum für das Stadtleben und für autofreie Plätze zu schaffen.
  • Die Schloßstraße in Steglitz wurde in den vergangenen Jahren als moderne Einkaufsstraße aufwendig erneuert. Der Teltower Damm als kleiner Einkaufsboulevard in Zehlendorf Mitte leidet unter steigendem Durchgangs- und Schwerlastverkehr und muss sich bis auf weiteres mit schmalen Fußwegen und kaputten Bänken begnügen.

Schön ist das alles nicht. Warum kümmert sich keiner um Zehlendorf?

Zehlendorf ist ein wohlhabender Stadteil im Südwesten von Berlin. Zehlendorf bietet schöne Wohnlagen in grüner Umgebung. Den Menschen geht es gut. Viele fühlen sich wohl hier. Schaut man sich gleichzeitig in Zehlendorf Mitte die öffentlichen Wege, Plätze und Gebäude an, wirkt die Gegend verarmt: kaum Platz für Fußgänger, Bänke die langsam verrotten, ein heruntergekommenes Rathaus. Wie passt das zusammen?

Liegt es nur am Geld? Berlin ist nicht mehr die arme Stadt. Berlin wächst, auch in Zehlendorf. Berlin ist die Wachstumgsregion in Europa und nicht nur für die Touristen eine der gefragtesten Städte der Welt. Nicht ohne Grund werden überall die Brachflächen bebaut und Wohnflächen verdichtet, auch in Zehlendorf. Neue Zentren enstehen. Private Investoren entwickeln ihre Ideen und prägen die Stadtbezirke. Warum fehlen parallel dazu die Ideen und Investitionen in die öffentlichen Wege, Plätze und Gebäude?

Zehlendorf ist seit 1920 Teil von Berlin und keine selbständige Kommune, die ihre eigene Stadtentwicklung finanziert. Das Steuergeld, das die Zehlendorfer zahlen, fließt seither in andere Kanäle und nicht zurück nach Zehlendorf. Umso mehr ist Bürgerinitiative gefragt, damit Berlin auch an Zehlendorf denkt.

Aber es liegt nicht nur am Geld. In Zehlendorf findet keine Stadtentwicklung statt, weil im Bezirk Steglitz-Zehlendorf gleich drei Bezirksstadträte jeweils nur mit Teilbereichen der Stadtentwicklung zu tun haben und diese mehr nebeneinander als miteinander arbeiten. Das Ergebnis ist: Verantwortung wird nicht übernommen sondern verschoben, Maßnahmen verzögern sich, Vorhaben werden nicht oder unkoordiniert umgesetzt. Das muss nicht so bleiben.